Letzte Fuge im Gefach verschließen / Behang

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chris.b

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Hallo,

wir mauern derzeit die Gefache der Wetterseite aus und sind nun bald fertig. Die erste Hälfte ist jetzt knapp eine Woche getrocknet, die letzte Fuge nach oben habe ich offen gelassen, weil ich gelesen habe, dass sich das Ganze noch setzen kann. Genügt eine Woche (bzw. wenn der Lehm von außen sichtlich durchgetrocknet ist) um das Gefach dann ganz zu verschließen? Gemauert haben wir mit Lehmsteinen und Lehmmörtel.

Die Steine haben wir nach außen bündig abschließen lassen und wollen demnächst dann eine Stülpschalung vorhängen. Muss hier noch etwas beachtet werden? Der Plan ist, dass wir eine ausreichende Hinterlüftung mit 40*60er Latten schaffen und mit Lochblech oben und unten verschließen.
 

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Genügt eine Woche (bzw. wenn der Lehm von außen sichtlich durchgetrocknet ist) um das Gefach dann ganz zu verschließen?
Ja. I. d. R. reichen schon 2-3 Tage.

wollen demnächst dann eine Stülpschalung vorhängen. Muss hier noch etwas beachtet werden? Der Plan ist, dass wir eine ausreichende Hinterlüftung mit 40*60er Latten schaffen und mit Lochblech oben und unten verschließen.
In Anbetracht dessen dass ein offenes/holzsichtiges Fachwerk niemals dauerhaft winddicht sein kann, weil das Holz immer "abeitet", würde ich es mindestens außen vollflächig verputzen, wenn eine Vorhangfassade davor gehängt wird. Denn weil die Vorhangfassade hinterlüftet ist, "bläst" der kalte Wind hninter die Verschalung und in die offenen Fugen des Fachwerks. Schlimmstenfalls bis auf die Innenseite der Wand, sprich, die Rückseite des Innenputzes oder der Innendämmung.
Wobei es energetisch wesentlich sinnvoller ist, eine ordentliche Außendämmung hinter die Vorhangfassade zu bauen, statt einer sehr begrenzten Innendämmung auf die Innenseite der gleichen, sowieso schon außen verschalten Wand.

Gruß,
KH
 
Ja. I. d. R. reichen schon 2-3 Tage.
Gut, danke für die Rückmeldung. Dann fange ich damit alsbald mal an.

Wobei es energetisch wesentlich sinnvoller ist, eine ordentliche Außendämmung hinter die Vorhangfassade zu bauen, statt einer sehr begrenzten Innendämmung auf die Innenseite der gleichen, sowieso schon außen verschalten Wand.
Ich weiß, das Thema hatten wir vor Ort auch schon zu genüge. Man sieht es auf dem beigefügten Bild vielleicht etwas besser. Aufgrund des vielen Durchgangsverkehrs am Tage mussten wir dort die Poller stehen lassen. Ich habe es nicht mehr genau im Kopf, aber mit dem aktuell angedachten Aufbau und der Hinterlüftung käme man bereits auf wenige cm an die Poller heran, wodurch eine Dämmung natürlich kaum Platz hat. Zudem sollte das Konzept ja eine Innendämmung sein. Wäre da überhaupt eine zusätzlich Außendämmung sinnig, oder macht das dann nicht die Luftdurchlässigkeit kaputt (Taupunkt etc.)? Ich werde das nochmal mit dem Energieberater besprechen, aber ziemlich wahrscheinlich wird das schwer. Auch der Denkmalschutz steht dem eigentlich nicht so wohlwollend gegenüber.

Fachwerk niemals dauerhaft winddicht sein kann, weil das Holz immer "abeitet", würde ich es mindestens außen vollflächig verputzen, wenn eine Vorhangfassade davor gehängt wird

Das wäre dann zumindest auch ein sinnvoller energetischer Ansatz. Dazu hätte ich dann aber zwei Fragen.

Was nimmt man dann zum vollflächigen Verputzen? Ich hatte zu Beginn tatschlich überlegt, ob man die Seite unten zumindest offen lässt bzw. der Denkmalschutz das mitmacht und man dann Kalkputz in den Gefachen aufträgt. Aber wegen der Wetterseite war bzw. ist mir das zu heikel gewesen.
Kann man denn Kalkputz auch vollflächig als Schutz auftragen, also über die Balken? Lehm zur Feuchtigkeitsregulation sitzt ja genug in den Gefachen. Und dann wäre es tatsächlich eine Überlegung wert, ob man dann das EG doch offen stehen lassen kann, wenn man alleine mit Putz + Silikatfarbe eine ausreichende Wetterfestigkeit erreicht. Wobei das mit dem Holz wahrscheinlich auf Dauer die günstigere Variante sein dürfte!? Würde den sowas wie NHL 2 Kalkputz ausreichend flexibel sein, um Spannungen des Holzes abzufangen? Oder hat man dann ruck zuck Risse in der Fassade beim kompletten Verputzen? Natürlich würde ich bei sowas ein Glasfasergewebe einarbeiten.

Was mich zur zweiten Frage bringt. Wenn ich nun vollflächig verputz habe, dann habe ich ja wiederum keine Befestigungsfläche für die senkrechte Holzlattung, die als Auflage für die Schalung dienen soll. Geplant ist an jedem Ständer und in den Mitten der Gefache (Abstand zwischen Gefachen bis zu 1,8m) eine Holzlatte. Oder werden die dann vorab einfach schon verschraubt und dazwischen dann bis zu einer gewissen Stärke der Putz aufgetragen? Kann mir nicht genau vorstellen, was da das ideale Vorgehen ist.
 

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Was nimmt man dann zum vollflächigen Verputzen?
Da die Fassade verschalt wird, kann man auch außen Lehmputz verwenden. Oder Kalkputz.

Wenn ich nun vollflächig verputz habe, dann habe ich ja wiederum keine Befestigungsfläche für die senkrechte Holzlattung, die als Auflage für die Schalung dienen soll.
Wieso nicht? Dann schraubst du die Lattung halt auf den Putz. Wenn du den fachgerecht aufgezogen hast, macht dem das nix.
Putz ist ziemlich druckfest. Weil du die Bezeichnung "NHL 2" ins Spiel bringst: Weißt du was die "2" bedeutet? Wenn nicht, recherchiere mal das. Dann kannst du dir deine Frage selbst beantworten.
 
@KHH Danke für deine Antwort.
Was spricht denn bei einer Verschalung für Lehm- und was für Kalkputz? Der Kalkputz dürfte dann ja zumindest etwas härter werden als der Lehmputz. Ist ja letztlich auch Stein und keine Erde.

Wenn das so fest wird, dass es auch Druckfest bei stramm verschraubten Latten ist, dann ist ja gut. Der NHL 2 ist wohl ein eher weicher Kalkputz, der gerade bei Lehmuntergründen gut passt. Härtere Putze aus Lehm wie NHL 3 sind wohl für Klinker gut geeignet, wenn ich es richtig verstanden habe. So ganz im Detail habe ich noch nicht durchgeblickt. Ich kann nur nicht einschätzen wie weich das Ganze sein soll, wenn man das vor Rissen schützen will. Genügt da weicher Putz oder muss man dazu ein Gewebe einarbeiten oder lieber zum Gewebe einen festeren Putz?

Zudem ist mir eingefallen, dass ich wohl wegen der Dickbeschichtung doch eine Holzverkleidung vorbauen muss. Auf der Beschichtung, die vor allem im hinteren Bereich die unteren 20cm ausmacht, hält laut Hersteller kein Putz oder Farbe, da dort Kunststoff drin ist.
Stünde das offen, muss der Sockel im Sichtbereich verputzt werden.

Also lohnt sich allenfalls wohl die vollflächige Verputzung. Da würde ich eben den NHL 2 nehmen mit Gewebe. Zu allen Seiten Leisten verschrauben, sauber mit 1-2 cm abziehen, trocknen lassen und dann direkt Latten mit Hinterlüftung drauf.

Und der erhöhte Mehraufwand lohn sich dann im Vergleich zu dem Wind der durchkommt?
 
in

könntest du stopfwolle tief hineinpressen, bevor du mit lehm verfugst – wenn der dann schwindet, hat die zugluft weniger chance, nach innen zu dringen : )
Ist das dann nicht problematisch wegen Kondenswasser, was ich darin absetzen kann? Also mitten im Lehm hat man dann quasi Lufträume. So dicht bekommt man es ja nicht gepresst.


Aber weil ich das demnächst ja eh zum abdichten von Fenstern und ggf. An anderen Stellen brauche. Wo bestellt man denn Hanffasern und und stopfwolle am besten?
 
die wolle ist von innen und aussen von lehm umgeben ... ich hätte da keine sorge. habs bei mir jedenfalls so gemacht. und du wirst ja von innen auch noch material an die wand bringen, vermute ich.

da, wo einen die suchmaschine der wahl hinbringt, wenn man "natur stopf wolle " eingibt ; )
Für die westseite ist das jetzt vermutlich zu spät. Aber an der südseitig kann ich das ja mal einplanen.
Wo ist der Unterschied zwischen wolle und Hanffasern?
Wie bringt man das Material am besten ein? Einfach in die letzte Fuge stecken und beidseitig dann mit Lehm voll stopfen?
Von innen kommt dann noch Wandaufbau mit Lehm, Dämmung und Heizung vor.
 
Ich
würde die Felder mit einem Putz nach Wahl bündig zu den Ständern abziehen, eine Winddichtungsbahn eines Schwetzinger Unternehmens aufbringen und danach die Unterkonstruktion mit der Schalung.
Damit hast du dieFassade gegen Witterung und Winddruck ertüchtigt wenn du keine Dämmung aus Gründen einbauen willst.
Alternativ Holzweichfaserplatten/Unterdeckplatte zur Winddichtungsfolie

Gutes Gelingen

ole
 
Olbe @ Ole:
wenn der wandaufbau innen mit einer wandheizung auf putz und dämmung versehen ist ... wieso dann noch von aussen eine folie unter die verschalung hängen? sollte man den aufbau nicht lieber so wenig komplex machen wie möglich?
bei folie am geschützten historischen holzständerwerk hab ich spontan bedenken, auch wenn die folie aus Schwetzingen kommt ; )
 
wieso dann noch von aussen eine folie unter die verschalung hängen?
Weil,....
In Anbetracht dessen dass ein offenes/holzsichtiges Fachwerk niemals dauerhaft winddicht sein kann, weil das Holz immer "abeitet", würde ich es mindestens außen vollflächig verputzen, wenn eine Vorhangfassade davor gehängt wird. Denn weil die Vorhangfassade hinterlüftet ist, "bläst" der kalte Wind hninter die Verschalung und in die offenen Fugen des Fachwerks. Schlimmstenfalls bis auf die Innenseite der Wand, sprich, die Rückseite des Innenputzes oder der Innendämmung.
 
Hab jetzt alle Gefache erstmal bis zur letzten Fuge fertig. Bestelle mir dann noch Hanffasern und stopfe das beidseitig unter die 3 Kantleiste und anschließend kommt dann Lehm Mörtel beidseitig drüber.

Wegen Aufwand überlege ich aktuell noch, ob ich mir jetzt kalkputz kaufe oder es einfach so lasse. Eine Folie will ich nicht haben.

Welchen kalkputz würde man denn nun am besten nehmen, damit der nicht einreißt? Geht's auch ohne Glasfasermatte oder in jedem Fall dann eine ins letzte Drittel der Oberfläche legen?
Wäre letztlich nur Windschutz, da ich die Fassade wegen der Sockels wohl nicht offen lassen kann.
 
@oliS
keiner – wenns kraftschlüssig bleibt ; )

habe mir früher auch immer einen dicken kopf gemacht – aber wenn ich was gelernt habe in den letzten jahren:
hab keine angst!

ich nutze meistens das material, was ich an anderer stelle abgemacht habe, lehmputz, -mörtel, grünlinge etc. werfe das in den zwangsmixer, geb noch sand dazu oft, weil sonst zu fett und mumpe es wieder an die wand.

den profis hier werden die haare zu berge stehen, aber wenn dann mal was risse kriegt ... naja, dann war ichs selber ; )

IMG_2581.JPG
kein schlagwetter, weil überdacht, aber windexponiert – ich habs gemacht wie die vorväter. auf der anderen seite mit lehm glattgezogen, darauf recht dünne weichfaserplatte (glaube 3cm), dann in lehmputz eingebettete wandheizung aus aluverbundrohr – geht ; )
 
keiner – wenns kraftschlüssig bleibt ; )
Kein Vorteil also, auch nicht selbst wenns Kraftschlüssig wäre :(
Kraftschlüssig ist es mit Stopfhanf aber nun mal nicht und das ist mal ein amtlicher Nachteil.
Wurde auch so von den "Vorvätern" nie gemacht.
 
ich nutze meistens das material, was ich an anderer stelle abgemacht habe, lehmputz, -mörtel, grünlinge etc. werfe das in den zwangsmixer,
den profis hier werden die haare zu berge stehen,
Nein, gar nicht, ich mache es auch so. Das ist ja das Schöne am Lehm: Es gibt (fast) keinen "Bauschutt", im Sinne von Abfall/Müll.
 
Kein Vorteil also, auch nicht selbst wenns Kraftschlüssig wäre :(
Kraftschlüssig ist es mit Stopfhanf aber nun mal nicht und das ist mal ein amtlicher Nachteil.
Wurde auch so von den "Vorvätern" nie gemacht.
Also besser an anderen Stellen benutzen und nicht am gefache, soweit ich den lehm vernünftig verpresse in den Gefachen?
 
Thema: Letzte Fuge im Gefach verschließen / Behang

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